Scroll to top

Postcards from Albania – Berichte einer Recherchereise

Mission Statement

Anfang des Jahres 2018 bekamen jene sechs Länder im Südosten Europas, die gemeinhin als Westbalkan-Staaten bezeichnet werden, Post aus Brüssel. In dem Brief teilte die EU-Kommission Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Serbien, Kosovo, Mazedonien und Albanien mit, dass die so unterschiedlichen Länder in Zukunft eine Gemeinsamkeit teilen: Sie alle dürfen darauf hoffen, Mitglieder der Europäischen Union zu werden. Ob schon 2025 oder erst 2050, weiß heute jedoch niemand.

Österreich ist mit dem Westbalkan durch eine lange Geschichte verbunden – wirklich kennen tun viele von uns diese Länder allerdings nicht. Denn während sich heimische Politiker gerne als Fürsprecher der Region inszenieren, haben die meisten Menschen gar keine oder wenig positive Bilder davon im Kopf.

Auch wenn man vielleicht von den prächtigen Stränden im Süden oder dem Ruf des Landes, Drehscheibe des europäischen Cannabishandels zu sein, gehört hat, ist Albanien wahrscheinlich am unbekanntesten: Ein Land, das noch vor wenigen Jahrzehnten von einem autoritären Regime beherrscht wurde und vom Tourismus gänzlich unberührt war. Unter dem Diktator Enver Hoxha war Albanien so etwas wie das „Nordkorea Europas“ – bis schließlich der Fall des Eisernen Vorhangs einen Wandel in Gang setzte.

Heute ist Albanien zwar kein Mitglied der Europäischen Union, seit 2014 aber offizieller Beitrittskandidat. Mit dem Kosovo verbindet das Land nicht nur eine gemeinsame Geschichte, sondern auch dieselbe Sprache. Geprägt durch den Kosovokrieg und die 2008 erlangte Unabhängigkeit, steht die junge Republik Kosovo noch immer vor vielen Herausforderungen: Korruption, Arbeitslosigkeit, Armut. Und nicht zuletzt das ungeklärte Verhältnis zur Europäischen Union.

Ohne Zukunft und perspektivlos: So werden Albanien und der Kosovo von außen wahrgenommen. Wir, 19 Journalismus und PR-Studierende der FH JOANNEUM, wollen die beiden Länder in all ihren Facetten erleben. Um ein differenzierteres Bild dieser Gesellschaften im Umbruch zu zeichnen, treffen wir interessante Persönlichkeiten aus Zivilgesellschaft, Medien, Politik und Kultur, besuchen innovative Einrichtungen und Projekte und werfen einen Blick auf die Nachbarländer, indem wir in Skopje und Sarajevo Halt machen.

Zeitnah mit „Postkarten“ auf Instagram sowie mit Berichten, Interviews und Reportagen auf unserer Website und zeitlos mit einem gedruckten Magazin, das wir im Herbst veröffentlichen, versuchen wir den Zeitgeist des Westbalkans einzufangen. Und möglichst nah an das heranzukommen, was man unter „Shqiptarët“ und „Kosovarët“ verstehen könnte.