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Zwischen Raben, Schreibmaschinen und russischen Panzern

Wenn man durch die Straßen von Kiew spaziert, leuchtet von beinahe jeder Mauer ein einzigartiges Kunstwerk. Das war aber nicht immer so: vor dem Euromaiden im Jahr 2013 war es noch verboten Gebäudemauern zu bemalen. Erst nach der Revolution und unter dem neuen Bürgermeister Vitali Klitschko sind Wandmalereien nicht nur erlaubt, sondern auch erwünscht. Neben der Beschäftigung lokaler Künstler wurden auch ausländische Künstler von der Regierung eingeladen, um das Straßenbild zu verschönern. Wir haben uns gemeinsam mit Sviatoslava Maskymchuk, der Betreiberin von „Kyiv Friendly Tours“, auf die Suche nach Kunstwerken begeben.
Texte: Markus Eichberger, Fotos: Daniela Schmid

Der weiße Rabe als Lichtblick
Ein Rabe mit weißem Federkleid inmitten einer Schar von schwarzen Artgenossen. Er soll für Hoffnung und eine glückliche Zukunft der von Krisen gebeutelten UkrainerInnen stehen. Gemalt wurden die Vögel von dem lokalen Künstler Aleksandr Britcev. Er hat den Raben als „Ausrufer guter Nachrichten“ für die Ukraine charakterisiert. Der Grund warum gerade die pechschwarzen Vögel als Motiv für Hoffnung stehen liegt zum Teil daran, dass direkt neben dem Gemälde zwei echte Raben ein Zuhause gefunden haben. Ein Hausbewohner hat eines der beiden Tiere schwer verletzt aufgefunden und wieder gesund gepflegt. Als er sich dann entschied den Vogel zu behalten, kam ein zweiter hinzu, um dem Raben Gesellschaft zu leisten.
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